Die amerikanische Dichterin Louise Glück erhält die Auszeichnung für ihre "unverkennbare poetische Stimme, die mit strenger Schönheit individuelle Existenz allgemeingültig" mache, wie die Schwedische Akademie begründet.
Die Süddeutsche Zeitung schreibt:
Die US-amerikanische Autorin Louise Glück erhält den Nobelpreis für Literatur. Das gab die Schwedische Akademie in Stockholm bekannt. Die Lyrikerin wurde 1943 in New York geboren und fungiert als «Writer-in-Residence» an der Yale-Universität, Connecticut. Ihr Debüt «Firstborn» veröffentlichte sie 1968. Sie gilt als eine der begabtesten Dichterinnen in den USA. Für 2003/2004 wurde sie zum «Poet Laureate» der USA ernannt. Im Jahr 1993 wurde sie mit dem Pulitzer-Preis für Dichtung ausgezeichnet.
Die NZZ schreibt:
Ihrem Namen werden Glücks Gedichte – insbesondere das Frühwerk – nur selten gerecht. Eine frühe, schwere Erkrankung, Verluste und innere Einsamkeit prägen viele ihrer Texte, sie sei «im Herzen die Dichterin einer gefallenen Welt», notierte ein Kritiker. Wie die Kanadierin Anne Carson verbindet sie Motive aus der Mythologie der Antike mit Stoffen, die der eigenen Lebenserfahrung entspringen. Dabei steht hinter der scheinbar schlichten sprachlichen Gestalt ihrer Lyrik eine geistige Klarheit und Strenge, die sich dennoch der Schönheit nicht versagt.